Diakonie-Projekt veranstaltet Fachtag in Hannover

Verfasst von Meike Geppert/Diakonie Deutschland

Am 10. Dezember 2018 fand in Hannover – trotz des Bahnstreiks – der Fachtag „Demokratiebildung mit Wirkung“ zum Thema vorurteilsbewusste Bildung und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in der Kita und in der Familienbildung statt. Die Veranstaltung wurde von der Diakonie Deutschland in Kooperation mit dem Forum Familienbildung der eaf e.V. durchgeführt. Ziel des Fachtages war es, diskriminierendes Verhalten von Kindern, ihren Familien und im Kollegium zu erkennen und Ideen zu entwickeln, diesem entgegenzuwirken. Durch einen intensiven Erfahrungsaustausch konnte die Veranstaltung wichtige Impulse setzen, um pädagogische Fachkräfte darin zu stärken, ihre Verantwortung zur Demokratiebildung wahrzunehmen.

Das Thema des Fachtages war im Rahmen des Diakonie-Projektes „Was heißt hier eigentlich Demokratie? Demokratieerziehung als originärer Auftrag der frühkindlichen Bildung“ als ein Aspekt identifiziert worden, der (pädagogische) Fachkräfte umtreibt. Denn Rassismus, Antisemitismus und andere Phänomene gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit sind längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Diskriminierung und Ausgrenzung machen auch nicht vor den Türen der Frühpädagogik und Familienbildung halt. Sie betreffen Erzieherinnen und Erzieher, Kinder und ihre Familien. So sehen sich (pädagogische) Fachkräfte immer mehr mit menschenfeindlichen Äußerungen und Vorurteilen konfrontiert und wünschen sich Argumentationshilfen und Handlungssicherheit. Sie stehen vor der Herausforderung zu entscheiden, wie sie mit Kolleginnen und Kollegen, Kindern oder Eltern und anderen Familienangehörigen umgehen, die sich diskriminierend äußern. Was tun, damit alle Kinder sich in der Kita wohlfühlen können und respektiert werden? Wo sind Grenzen für die Fachkräfte und ihre Einrichtungen? Wo ist deutlicher Widerspruch erforderlich?

Auf dem Fachtag hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich intensiv mit diesen hochaktuellen Fragen auseinanderzusetzen und einschlägige Erfahrungen auszutauschen. Gemeinsam mit den Referentinnen und Referenten entwickelten die anwesenden Fachkräfte, Kita-Leitungen und Familienbildnerinnen und -bildnern Ideen, was sie tun können, damit sich alle Kinder, Eltern und andere Familienangehörige in ihren Einrichtungen angenommen und wertgeschätzt fühlen.