Dokumentation des 1. Netzwerktreffens und Workshops zu Hate Speech:

Digitales Angebot für die Partnerschaften für Demokratie aus dem frühpädagogischen Bereich vom 30.11.2020

I. Netzwerktreffen
 

Inhalt:

Das Netzwerktreffen wurde moderiert von Dr. Annelie Starzinger und Mirja Heunemann. Es diente dem gegenseitigen Kennenlernen und der Vernetzung des Begleitprojekts „Demokratie und Vielfalt in der Kindertagesbetreuung“ mit Vertreter*innen der Partnerschaften für Demokratie (PfD) mit frühpädagogischen Vorhaben aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“ (2020-2024). Zunächst wurde das Begleitprojekt durch die Koordinierungsstelle und die Projekleitungen der verbandlichen Einzelvorhaben als Kooperationsverbund vorgestellt. Im Anschluss haben sich die Vertreter*innen des Begleitprojekts und der PfD in Kleingruppen zu aktuellen Themen und Fragestellungen im Handlungsfeld ausgetauscht. Ein zentrales Thema war die Corona-Krise, ihre Herausforderungen und mögliche Bewältigungsstrategien. Weiterhin wurden Themen zusammengetragen, die für zukünftige bedarfsgerechte Angebote für die PfD relevant sind. In den Gruppengesprächen stellten sich die PfD auch gegenseitig die Schwerpunkte Ihrer Arbeit genauer vor.
 

II. Workshop „Hate Speech - ausschalten oder aushalten?"
 

Inhalt:

Im zweiten Teil boten wir den PfD des frühpädagogischen Bereichs die Möglichkeit sich mit Oliver Saal von der Amadeu Antonio Stiftung zu (Gegen-)Strategien im Umgang mit Hate Speech auseinanderzusetzen. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Verlagerung des öffentlichen Diskurses in den digitalen Raum sowie aufkommender Verschwörungsmythen im Zuge der Corona-Krise, ist es schließlich notwendiger denn je, sich zum Umgang mit abwertenden Einstellungen und Aussagen in Sozialen Netzwerken auszutauschen. Der Ton ist rauer geworden, und das nicht nur dort, wo es vordergründig um politische oder gesellschaftliche Inhalte geht. In diesem interaktiven Workshop lernten die Teilnehmenden, ihre Positionen für ihren Arbeitskontext im Netz sichtbarer zu machen, um dort positive Geschichten über Demokratie und Gleichwertigkeit zu erzählen. Hierzu wurden folgende Fragen in den Blick genommen: Was ist überhaupt Hate Speech und wie können wir auf menschenfeindliche Haltungen im Netz reagieren? Welche Möglichkeiten haben wir, unsere eigenen Inhalte und demokratischen Werte im Netz als die attraktivere Alternative zu Hass und Hetze zu präsentieren? In einer Übung konnten die Teilnehmenden sich Antworten zu Posts mit Hate Speech überlegen. Die Antworten wurden dann zusammen diskutiert und Strategien zum Umgang mit Hate Speech herausgearbeitet.

Nähere Informationen und Tipps zum Umgang mit Hate Speech in Social Media finden Sie in der Präsentation zum Workshop sowie in dem Handbuch „Menschenwürde online verteidigen“, mitverfasst von Oliver Saal, Referent der Amadeu Antonio Stiftung und Leiter des Workshops.
 

Der Referent:

Oliver Saal ist Historiker und arbeitet seit 2017 für die Amadeu Antonio Stiftung – zuerst als Social Media Redakteur und inzwischen als Referent für Digitale Themen. In seinen Workshops hilft er Engagierten, rechtsextreme Kommunikationsstrategien besser zu durchschauen und sich online gegen Menschenfeindlichkeit zur Wehr zu setzen.
 

Zur Amadeu Antonio Stiftung:

Seit ihrer Gründung 1998 ist es das Ziel der Amadeu Antonio Stiftung, eine demokratische Zivilgesellschaft zu stärken, die sich konsequent gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus wendet. Eine demokratische Debattenkultur auch in der digitalen Welt zu fördern, hat sich die Stiftung zur Aufgabe gemacht, denn: Die Demokratie muss heute auch online durch eine wehrhafte Zivilgesellschaft verteidigt werden.

 

 

Illustration mit fünf Kreisen die durch Linien miteinander verbunden sind. Soll Vernetzung verdeutlichen