Kind, das mit dem Rücken zum Betrachter an eine Wand mit vielen bunten Motiven malt.

Angebote und Hinweise in Corona-Zeiten für Träger*innen, pädagogische Fach- und Leitungskräfte, Fachberatungen und Eltern

Verfasst von Koordinierungsstelle

Eltern, pädagogische Fach- und Leitungskräfte, Träger*innen sowie Fachberatungen stehen angesichts der Schließungen von Einrichtungen der Kindertagesbetreuung im Zuge der aktuellen Corona-Krise vor erheblichen Herausforderungen.

Vor diesem Hintergrund hat die Jugend- und Familienministerkonferenz zusammen mit der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend am 28. April 2020 den Beschluss für einen Gemeinsamen Rahmen der Länder für einen stufenweisen Prozess zur Öffnung der Kindertagesbetreuungsangebote, der den Weg von der Notbetreuung hin zum Regelbetrieb im Kontext der Corona-Pandemie weisen soll, verabschiedet. Seit Anfang Mai wird der Kitabetrieb schrittweise wieder aufgenommen, wobei der Öffnungsprozess in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich geregelt ist.

Vorangegangen waren Forderungen nach Lockerungen für den Bereich der Kindertagesbetreuung nach der schrittweisen Wiederaufnahme des Schulbetriebs und der ersten Lockerungen der sogenannten Corona-Maßnahmen, die die Bundesregierung in Absprache mit den Ministerpräsident*innen zum 20. April 2020 erlassen hatte.

Die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ bietet mit Ihrer Stellungnahme „Von der Notbetreuung für Wenige zur Kindertagesbetreuung für Viele – Worauf es bei der Kita-Öffnung ankommt!“ eine Orientierungshilfe in diesem Kontext. Die Stellungnahme zeigt auf, welche Herausforderungen ein Öffnungsprozess der Kitas mit sich bringt und unter welchen Bedingungen eine mittelfristige Rückkehr zum Regelbetrieb möglich ist.

Auch die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege positionieren sich hierzu: Das Deutsche Rote Kreuz erläutert in seinem Blogbeitrag zur Öffnung der Kitas, was nötig ist, damit Kinder wieder gut in der Kindertageseinrichtung ankommen. Ebenso hat die Arbeiterwohlfahrt Anforderungen für eine Öffnung von Kitas während der Corona-Pandemie in ihrem Beschlusspapier "Voraussetzungen für die (weitere) Öffnung von Kindertageseinrichtungen" dargelegt. Weiterhin hat der Verband Katholischer Tageseinrichtungen für Kinder (KTK) der Caritas eine Pressemitteilung zum gemeinsamen Rahmen der Länder für eine stufenweise Öffnung der Kindertagesbetreuung vom 30. April und eine Positionierung zur schrittweisen Öffnung vom 24. April veröffentlicht. Der KTK-Bundesverband begrüßt, dass neben der Kontrolle des Infektionsgeschehens nun verstärkt die besondere Belastungssituation der Familien und die Entwicklungsbedarfe der Kinder in den Vordergrund gestellt werden.

Für die Vorbereitung auf die Wiederaufnahme des Kitabetriebs hat zudem der Paritätische Gesamtverband eine „Orientierungshilfe für Träger von Kindertageseinrichtungen in Zeiten der Corona-Pandemie" herausgegeben. Diese Veröffentlichung soll Träger*innen und Fachkräfte dabei unterstützen Ideen und Konzepte für den Betrieb ihrer Einrichtungen unter Berücksichtigung der veränderten Anforderungen zu entwickeln. Es werden Wege aufgezeigt, wie Träger*innen eine Öffnung ihrer Kitas - zunächst im eingeschränkten Betrieb - ermöglichen können. Außerdem hat der Paritätische Gesamtverband eine Pressemitteilung herausgegeben zur geplanten schrittweisen Öffnung von Kitas, in der er zu realistischen Konzepten mahnt.

Da es bisher noch keine gesicherten Erkenntnisse über die Rolle von Kindern und der Kindertagesbetreuung bei der Verbreitung des Coronavirus gibt, beschloss die Jugend- und Familienministerkonferenz am 28. April 2020, dass das Bundesministerium für Familie, Senioren, Jugend und Frauen und das Bundesministerium für Gesundheit eine sozialwissenschaftliche und medizinische Studie des Deutschen Jugendinstituts (DJI) und des Robert-Koch-Instituts (RKI) fördern. Diese Studie von DJI und RKI zur schrittweisen Öffnung der Kindertageseinrichtungen, kurz „Corona-Kita-Studie“ ist nun mit einer Laufzeit bis Dezember 2021 gestartet. Die Untersuchung soll klären, inwieweit der bisherige und kommende Kita-Öffnungsprozess vermehrt zu Infektionen von Kindern und Erwachsenen führt. Zur Studie werden monatliche Berichte auf der DJI-Website veröffentlicht. Der erste Bericht der Corona-KiTa-Studie ist bereits online verfügbar. Mehr Informationen zum Forschungsprojekt finden Sie hier.

Außerdem möchten wir Sie auf das Simulationstool zur Abschätzung der Betreuungskapazitäten von Kitas aufmerksam machen, das die Arbeitsstelle Kinder-und Jugendhilfestatistik an der TU Dortmund anhand amtlicher Daten entwickelt hat.

Zur Überbrückung der Zeit bis zur vollständigen Wiederaufnahme des Regelbetriebs von Kitas, gibt es inzwischen viele Hinweise, Tipps und Angebote wie Online-Fortbildungen. Wir stellen Ihnen hier eine Übersicht zusammen, die die Flut an Informationen bündelt und hilfreiche Links zu Anregungen für die Bewältigung und Gestaltung der Zeit der Corona-Pandemie zusammenstellt.

Informationen für Fach- und Leitungskräfte sowie Fachberatungen

Wie kann ich mit Eltern und Kindern trotz Kitaschließung in Verbindung bleiben? Wie kann ich diese Zeit sinnvoll nutzen, etwa für die Weiterbildung und Teamentwicklung? Diese und andere Fragen im Zusammenhang mit der aktuellen Corona-Situation stellen sich zurzeit viele Fach- und Leitungskräfte sowie Fachberatungen der Kindertagesbetreuung.

Mittlerweile haben einige Organisationen, Institutionen und Projekte der Kinder- und Jugendhilfe eigene digitale Foren und Sonderseiten zum Coronavirus entwickelt, die Antworten auf solche Fragen bieten. Die Sonderseiten zeigen Stellungnahmen, FAQs, Nachrichten, Fachbeiträge und weitere Informationen zur aktuellen Lage und den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Arbeit der Fachkräfte und die Träger*innen, Verbände und Organisationen der Kinder- und Jugendhilfe auf. Außerdem gibt es Internetseiten, die speziell zu digitalen Angeboten der Weiterbildung wie Webinare, Online-Fortbildungen und Podcasts informieren. Darüber hinaus wurden Online-Foren eingerichtet, in denen sich pädagogische Fach- und Leitungskräfte, Fachberater*innen und Fortbildner*innen zu Fragen und Herausforderungen bezüglich der aktuellen Corona-Situation austauschen, hilfreiche Tipps teilen und von Good Practice-Beispiele berichten können. Auf folgende Foren und Sonderseiten zum Coronavirus mit Informationen für das Handlungsfeld Kindertagesbetreuung möchten wir Sie hinweisen:
 

Informationen für Eltern

Viele Eltern stehen zurzeit vor der besonderen Herausforderung Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen angesichts der teils notwendigen häuslichen Kinderbetreuung. Auch für Kinder ist der eingeschränkte soziale Kontakt und Bewegungsfreiraum nicht einfach. Einige Internetseiten bieten aber in diesem Zusammenhang hilfreiche Ideen fürs Lernen, Lesen, Bewegen, Spielen und Basteln zuhause an, damit keine Langeweile aufkommt. Außerdem gibt es spezielle Seiten mit kindergerechten Erklärungen des Coronavirus. Hier finden Sie eine Zusammenstellung an interessanten Internetseiten und Broschüren:
 

Darüber hinaus gibt es auch für Eltern die Möglichkeit sich online weiterzubilden, etwa im Rahmen der Webinare des Projektes #medienvielfalt. Am 20. Mai fand das Webinar zum Thema "Erzählen, Spielen, Musizieren. Vorlesen und Musik verbinden" statt, das sich mit dem Einsatz von Medien in der Kindertagesbetreuung beschäftigte und hier online im Nachhinein angesehen werden kann. Dieses Webinar ist das zweite einer vierteiligen Reihe, welche im Rahmen des Projektes #medienvielfalt im Laufe dieses Jahres angeboten wird. Am 15. Mai 2020 veranstaltete zudem das Initiativbüro „Gutes Aufwachsen mit Medien“ mit Seitenstark e.V. die Online-Konferenz: "#WirbleibenzuHause - Mit Medien lernen, spielen und kreativ sein“. Die Online-Aufzeichnung steht allen Interessierten hier zur Verfügung.

Kinder benötigen in diesen Zeiten besonders Schutz und Zuwendung. Auch Eltern und pädagogisches Fachpersonal sehen sich teils besonderen Belastungen ausgesetzt. Wir möchten daher Eltern und Mitarbeiter*innen der Kinder-und Jugendhilfe auf folgende Internetseiten mit spezifischen Online-Beratungsangeboten wie Hotlines und Chat-Beratung im Zusammenhang mit dem Coronavirus aufmerksam machen:
 

Wir hoffen, dass Sie ein paar hilfreiche Anregungen in dieser Übersicht finden und wünschen Ihnen alles Gute in dieser herausforderungsvollen Zeit. Bleiben Sie gesund!