Bericht zum 3. Netzwerktreffen für die Partnerschaften für Demokratie mit frühpädagogischen Vorhaben

vom 31.05.2022

Bereits zum dritten Mal fand im Mai das Netzwerktreffen für die Partnerschaften für Demokratie (PfD) mit frühpädagogischen Vorhaben des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ (2020-2024) statt. Die Teilnehmenden kamen aus verschiedenen Regionen Deutschlands.

Zunächst stellte die Koordinierungsstelle aktuelle Angebote des Begleitprojekts „Demokratie und Vielfalt in der Kindertagesbetreuung“ vor, wie z. B. in diesem Jahr geplante Veranstaltungen: Am 29. und 30. September laden die Diakonie Deutschland und der KTK-Bundesverband e.V. zur digitalen Fachtagung „Wer bestimmt hier eigentlich? – Demokratie in Kita-Teams gestalten“ ein. Am 17. Oktober veranstaltet die Koordinierungsstelle ihre diesjährige Fachtagung „Alle digital dabei? Frühe Demokratie- und Vielfaltsbildung mit digitalen Medien stärken“ in Berlin. Der AWO-Bundesverband und die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) veranstalten am 30. November ihre digitale Fachtagung „Das ist nichts für Kinder! – Adultismus und Macht in der Kindertagesbetreuung“.

Zudem wurde über die Podcast-Reihe „Demokratie & Vielfalt – Alle inklusive? Der KiTa-Podcast“ berichtet, die gemeinsam von den Wohlfahrtsverbänden und der Koordinierungsstelle umgesetzt wird. Bisher sind vier Folgen erschienen. Diese beschäftigen sich mit den Themen Partizipation in Krisenzeiten, Klassismus, Rassismus und Übergang Kita-Grundschule. In diesem Jahr sind noch drei weitere Folgen zu den Themen Adultismus, Beziehungsqualitäten und Digitalisierung in der Kindertagesbetreuung geplant.

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Danach präsentierten Franziska Fröhlich und Kerstin Guthmann von der PfD Bayreuth ihr Projekt „Frühkindlich Demokratie erleben – Kinder, Könige und die runde bunte Welt“. Kerstin Guthmann von der Koordinierungs- und Fachstelle, die beim Schoko e.V. angesiedelt ist, stellte zunächst die Zielsetzung und Konzeption dieses Pilotprojekts vor, das unter der Trägerschaft von „wundersam anders e. V.“ entstanden ist. Dann erläuterte die Autorin, Künstlerin und Leiterin des Projekts, Franziska Fröhlich, Inhalt und Umsetzung: Kernstück des Projekts ist ein Theaterstück für Kinder von 4 bis 10 Jahren, welches auf spielerische Weise ein Demokratieverständnis wecken und Impulse zur gemeinsamen Konfliktbewältigung und Vielfaltsakzeptanz setzen möchte. Die Beteiligung der Kinder steht dabei im Fokus.

Franziska Fröhlich stellte zudem den von ihr konzipierten Leitfaden für die pädagogische Praxis vor. Dieser biete in 11 Modulen (z. B. Üben einer Abstimmung, Erlernen von Perspektivenwechsel, Nutzen eines Kummerkastens) verschiedene begleitende Ansätze, um sich mit den Inhalten des Theaterstücks auseinanderzusetzen. Die beiden Handpuppen Zipa und Demo, die Hauptfiguren des Stücks, sollen die Kinder dabei u. a. mit Hilfe von Liedern, einem Hörbuch und Bastelbögen animieren, um Demokratie mit allen Sinnen zu erfassen. Das Projekt, dessen Umsetzung zunächst in fünf Kitas vorgesehen ist, wird während seiner gesamten Förderphase (2021-2024) durch das Institut für Kinder- und Jugendhilfe Mainz evaluiert. In der sich anschließenden Fragerunde wurde unter anderem eine gendersensible Sprache angeregt und über die Rolle der Fachkräfte als „Könige“ diskutiert. Zudem wurden fruchtbare Synergien deutlich, indem eine PfD von einer überregionalen Kooperation mit der PfD Bayreuth bzgl. des Projekts und deren Erfolg berichtete.

Anschließend konnten sich die Vertreter*innen der PfD und des Begleitprojekts in Kleingruppen näher kennenlernen und (fachlich) austauschen. Dabei stellte sich heraus, dass Demokratiebildung in Kitas oft noch mit viel Organisations- und Personalaufwand assoziiert wird. Weitere Herausforderungen für die Verankerung von Demokratiebildung in Kitas seien der anhaltende Fachkräftemangel, die Personalfluktuation und eine generelle Erschöpfung der Fachkräfte durch die Pandemie. Auch der Krieg gegen die Ukraine, der die Personalnot noch deutlicher zu Tage treten lasse, stelle die Einrichtungen vor neue zu bewältigende Aufgaben. Wichtig für eine nachhaltige Demokratiebildung in der Kita sei die Sensibilisierung der Fachkräfte für die positiven Aspekte eines solchen Vorhabens, wie Entlastungen in der Arbeit durch Partizipation, und die Förderung möglichst langfristig bestehender Teams. Auch stabile Bildungs- und Erziehungspartnerschaften mit den Eltern seien hierfür sehr bedeutsam.

Anschließend konnten sich die Vertreter*innen der PfD und des Begleitprojekts in Kleingruppen näher kennenlernen und (fachlich) austauschen. Dabei stellte sich heraus, dass Demokratiebildung in Kitas oft noch mit viel Organisations- und Personalaufwand assoziiert wird. Weitere Herausforderungen für die Verankerung von Demokratiebildung in Kitas seien der anhaltende Fachkräftemangel, die Personalfluktuation und eine generelle Erschöpfung der Fachkräfte durch die Pandemie. Auch der Krieg gegen die Ukraine, der die Personalnot noch deutlicher zu Tage treten lasse, stelle die Einrichtungen vor neue zu bewältigende Aufgaben. Wichtig für eine nachhaltige Demokratiebildung in der Kita sei die Sensibilisierung der Fachkräfte für die positiven Aspekte eines solchen Vorhabens, wie Entlastungen in der Arbeit durch Partizipation, und die Förderung möglichst langfristig bestehender Teams. Auch stabile Bildungs- und Erziehungspartnerschaften mit den Eltern seien hierfür sehr bedeutsam.