Mit Beginn des Jahres 2020 startete die Aktion Zivilcourage e.V. das Modellprojekt „Couragierte Kinder – ein demokratiefördernder Ansatz für Kita, Hort und Grundschule“, das im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ (2020-2024) gefördert wird. Das Modellprojekt unterstützt Kitas, Horte und Grundschulen im sächsischen, ländlichen Raum bei der Bewältigung täglicher Herausforderungen.
Die Zusammenarbeit mit den Partnereinrichtungen ist auf Langfristigkeit ausgelegt. Sie umfasst die Begleitung sowohl der Teams als auch der Arbeit mit den Kindern. Die Teams werden bedarfsorientiert beraten und begleitet, z.B. bei Themen der vielfaltssensiblen Pädagogik, Anwendung von Konfliktlösestrategien, wertschätzenden Kommunikation. Nach dem Motto „Wir sitzen alle im selben Boot“ basiert die Kooperation auf „Augenhöhe“ und Inklusion aller pädagogischen Fachkräfte. So können gezielt die vielfältigen Herausforderungen bearbeitet werden.
Die Kinder erhalten Angebote zur Förderung ihrer Sozialkompetenzen. Mithilfe vielfältiger Trainings wird der zwischenmenschliche Umgang gestärkt. Zudem sollen Gewalt, Mobbing und Diskriminierung aktiv entgegenwirkt werden. Dafür werden unterschiedliche Übungen der Kooperation genutzt, um Kindern auf kreative Weise nahe zu bringen, was Courage bedeutet. Für sich und für andere Verantwortung zu übernehmen, schafft eine Grundlage, um mit Konflikten besser umgehen zu können. Das Ziel dabei ist es, einen besseren Zusammenhalt und ein wertschätzendes Miteinander zu schaffen.
Das Jahr 2020 war ein besonderes Jahr
Aktuell arbeiten die Projektmitarbeiterinnen mit 9 Einrichtungen zusammen. Im durch die Corona-Pandemie geprägten Jahr 2020 mussten manche Vorhaben flexibel umgestaltet werden. Aus Angeboten, die vor Ort durchgeführt werden, wurden digitale Formate: Online-Seminare, Teamberatungen über digitale Plattformen, technische Hilfestellungen waren nur einige davon.
Die Kinder zu Wort kommen lassen
Der Kontakt zu den Kindern wird durch Kontaktbeschränkungen und die Teil-Schließungen der Einrichtungen massiv erschwert. Es zeigt sich, dass die Perspektive von Kindern und Jugendlichen in Zeiten der Pandemie in den Hintergrund gerät – obwohl gerade auch der Alltag der Kinder stark betroffen ist. Kinder und Jugendliche besitzen durchaus eine Haltung zum aktuellen Weltgeschehen. Es ist ihnen ein Bedürfnis und auch ein Recht, sich einzumischen und mitzubestimmen.
Die Projektmitarbeiterinnen stellten auf digitalem Wege neun Kindern zwischen 5 und 17 Jahren verschiedene Fragen zu ihrem Alltag, ihren Sorgen und Ideen.
- Was beschäftigt Kinder und Jugendliche in der jeweils aktuellen Situation?
- Worüber machen sie sich Sorgen und was läuft gerade besonders gut?
- Welche Ideen oder Vorschläge haben sie?
Die Berichte wurden in einem Kurzfilm mit Bildern und den Stimmen der beteiligten Kinder und Jugendlichen verarbeitet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Daran schließt das Projekt „Couragierte Kinder“ nun weiter an: Ein Kinderbuch-Projekt und eine Vorlesereihe sind weitere digitale Angebote, bei denen interessierte Kinder mitmachen können.
Bei Fragen zum Modellprojekt oder wenn Sie Interesse an einer Zusammenarbeit haben, können Sie sich gerne an die Projektleiterin Claudia Weichelt unter c.weichelt(at)aktion-zivilcourage.de wenden. Weitere Informationen und Veranstaltungen sind unter www.couragierte-kinder.de zu finden.
