Partizipation als Privileg? Klassismus und Kinderarmut im Kontext von kinderrechtebasierter Demokratiebildung

Kinderarmut ist ein seit Jahrzehnten ungelöstes Problem, dessen strukturelle und sozialpolitische Ursachen tief in der Gesellschaft verankert sind. Jedes fünfte Kind in Deutschland ist von Armut betroffen. Das in der UN-Kinderrechtskonvention verankerte Recht auf Beteiligung (Art. 12) wird durch die ungleichen sozioökonomischen Ausgangslagen eingeschränkt. Denn Armut bedeutet nicht nur, ökonomisch benachteiligt zu sein; sozial benachteiligten Kindern wird auch der Zugang zum kulturellen Leben und zu digitalen Teilhabemöglichkeiten erschwert, sie haben schlechtere Chancen auf Erfolg im Schulsystem und auf ihrem weiteren Bildungsweg.

Die Publikation des Deutschen Kinderhilfswerks (DKHW) geht dem Problem der Kinderarmut sowie klassistischer Diskriminierungen aus unterschiedlichen Perspektiven auf den Grund. Ihr Ziel ist es, eine Brücke zwischen theoretisch fundierten Einführungen und konkreten Anwendungsbeispielen zu schlagen. Inhaltlich wird dabei zunächst das Konzept des Klassismus kritisch diskutiert. In den darauffolgenden Beiträgen werden anschließend konkrete Anregungen gegeben, wie mit Armut und daraus resultierenden Diskriminierungen in der pädagogischen Praxis sensibel umgegangen werden kann und was es vor diesem Hintergrund braucht, um partizipative Strukturen in Erziehungs- und Bildungseinrichtungen zu stärken.

Der Beitrag von Anita Meyer beschäftigt sich dabei mit der armutssensiblen Gestaltung von Kitas, Marvin Ilg beschreibt in seinem Text die Fähigkeit und den Willen zur Reflexion als Grundlage einer klassismussensiblen Pädagogik in der Kita.

Herausgeber: Deutsches Kinderhilfswerk e.V.
Autor*innen: Lucas Alt, Julia Bernard, Maja Bogojević, u.a.

Die Broschüre ist im Rahmen eines Fachaustauschtreffens der Fachstelle Kinderrechtebildung hervorgegangen und wurde im Rahmen des Kompetenznetzwerkes Demokratiebildung im Kindesalter (DEKI) erstellt.

Die Publikation kann auf der Website des Deutschen Kinderhilfswerks kostenlos als PDF heruntergeladen oder gegen Übernahme der Versandgebühr als Druckexemplar bestellt werden.