Bericht zum 2. Netzwerktreffen für die Partnerschaften für Demokratie aus dem frühpädagogischen Bereich

vom 17.06.2021

Das diesjährige Netzwerktreffen für die Partnerschaften für Demokratie (PfD) mit frühpädagogischen Vorhaben des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ (2020-2024) fand vor dem Hintergrund der pandemiebedingten Umsteuerung von analogen zu virtuellen Formaten unter dem thematischen Schwerpunkt der Digitalisierung statt.

Zunächst wurden aktuelle Angebote des Begleitprojekts „Demokratie und Vielfalt in der Kindertagesbetreuung“ durch die Koordinierungsstelle und die Projekleitungen der verbandlichen Einzelvorhaben vorgestellt. Danach präsentierte Katharina Bogner, zuständig für das Sachgebiet Integration und Bildung der Stadt Straubing, ihr PfD-Projekt „Wertevielfalt für Straubinger Kitas“. Zur Einordnung nannte sie zu Beginn wichtige Fakten und Zahlen zur PfD Straubing und erläuterte die Entstehung des Projekts. Danach ging sie auf die Zielsetzungen und Zielgruppen sowie die aktuellen Maßnahmen des Projekts ein. Abschließend gab sie einen Ausblick auf mögliche Erweiterungen des Projekts.

Im Anschluss haben sich die Vertreter*innen des Begleitprojekts und der PfD in Kleingruppen zu verschiedenene Fragestellungen bezüglich der Digitalisierung in Corona-Zeiten ausgetauscht. Die zentralen Chancen und Herausforderungen digitaler Medien und Formate, die im Rahmen der Austauschrunden identifiziert wurden, werden im Folgenden kurz skizziert.

Einerseits hätten digitale Formate im Zuge der Corona-Krise viele Möglichkeiten eröffnet: Hierzu würden etwa digitale Koch- und Malkurse sowie online gestreamte Konzerte zählen. Gerade in Bezug auf die Zielgruppe Eltern/Familien hätten sich die Chancen digitaler Medien gezeigt: An den digitalen Austauschformaten nähmen schließlich nun auch Eltern teil, die über analoge Angebote sonst nicht erreicht würden. Über digitale Medien könnten Eltern neben Vernetzungsmöglichkeiten auch Informationen zur Verfügung gestellt werden, wie z. B. Anregungen in verschiedenen Sprachen und Spiele. Durch die erhöhte Reichweite digitaler Formate hätte die Netzwerkarbeit insgesamt profitiert. Eine konkrete Methode für Demokratiebildung im digitalen Raum sei Minecraft als Plattform für eine gemeinsame Stadtentwicklung mit Kindern.

Andererseits habe es aber auch Grenzen digitaler Formate gegeben: So gebe es generelle Schwierigkeiten die Kitas und Kinder zu erreichen. Ein Hindernis sei, dass die Arbeitsbelastung in den Kitas sehr hoch sei. Außerdem seien noch nicht überall ausreichend technische Voraussetzungen und zeitliche Ressourcen vorhanden. Für die Fach- und Leitungskräfte bedeute die digitale Umstellung auch eine Herausforderung. Das pädagogische Fachpersonal als auch Familien würden die persönliche Begegnung und Präsenzveranstaltungen den digitalen Formaten immer noch vorziehen.   

Inwiefern digitale Formate geeignet sind, um etwa Demokratie- und Vielfaltsbildung im Elementarbereich zu fördern, hänge letztlich von der Zielgruppe und von der IT-Ausstattung der pädagogischen Einrichtungen sowie der Kinder, Eltern, Familien und des pädagogischen Fachpersonals ab. Präsenzangebote seien nach wie vor notwendig, um bedarfsgerecht auf die einzelnen Zielgruppen eingehen zu können. In Zukunft könne aber auf die positiven Erfahrungen und Fortschritte im Bereich der Nutzung digitaler Medien zurückgegriffen werden, um das Angebotsspektrum zu erweitern.

Neben der Erörterung der Chancen und Herausforderungen digitaler Formate wurden die Austauschrunden auch zum gegenseitigen Kennenlernen und Vernetzen genutzt.

Schließlich wurden den PfD mögliche Themen für ein bedarfsgerechtes Angebot in Form eines Workshops für dieses Jahr präsentiert und zur Auswahl gestellt.