Unschuldige Verkleidungen?

Das Bild zeigt eine Holzplatte mit bunten Papierschipseln an der linken Seite und eine bunte Luftrüssel an der rechten Seite.
©Tim Reckmann/pixelio.de


Eine Hamburger Kindertageseinrichtung, die nach dem Konzept der "Vorurteilsbewussten Bildung und Erziehung" arbeitet, bat zur Faschingszeit die Eltern darum, darauf zu achten, dass die Kinder bei der Wahl ihrer Kostüme diskriminierungssensibel vorgehen. Verkleidungen als "Indianer" oder Scheichs sollten möglichst vermieden werden. Dabei bezog sich die Einrichtung auf die von der Fachstelle Kinderwelten veröffentlichte Broschüre zum Thema "Fasching vorurteilsbewusst feiern!".

Der Sachverhalt wurde in Politik und Medien sehr kontrovers diskutiert und dabei häufig verkürzt oder schlicht falsch dargestellt. Fachliche Inhalte traten zurück; der Ton wurde - wie auch schon in früheren Kampagnen gegen die Bildungsinitiative QUEERFORMAT und die Amadeu Antonio Stiftung - sehr rau. So erhielten Mitarbeitende des Instituts für den Situationsansatz (ISTA), bei dem die Fachstelle Kinderwelten angesiedelt ist, zahlreiche verunglimpfende Zuschriften.

Der Träger der betroffenen Kita - Elbkinder Vereinigung Hamburger Kitas - hat zu dem Thema eine Stellungnahme herausgegeben, ebenso das ISTA. In einem Interview mit NRD.de äußerte sich ISTA-Direktorin Petra Wagner.
Weitere Texte zum Thema finden Sie hier und hier. Eine gelungene satirische Aufarbeitung finden Sie hier.

Wir unterstützen eine diskriminierungssensible und vorurteilsbewusste Erziehung und empfehlen die Publikation KiDs Aktuell "Fasching vorurteilsbewusst feiern!" (1/2016) der Fachstelle Kinderwelten, die hilfreiche Anregungen für eine diskriminierungssensible Praxis gibt.